Flugshow 1996 - 50 Jahre Flughafen Basel - Mulhouse

Im Rahmen des 50. Jahrestages des Flughafens Basel-Mulhouse (die Marke EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg wurde erst 1987 eingeführt) fand am Wochenende des 12. Mai 1996 eine Flugshow statt, bei der hauptsächlich historische Flugzeuge in Aktion zu sehen waren. Dies war meine erste Begegnung mit historischen Flugzeugen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, die mich bis heute fasziniert und nicht mehr losgelassen hat. 

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Vorgeschichte Flughafen Basel - Mulhouse 

Der Vorläufer des heutigen internationalen Flughafens Basel-Mulhouse war der temporäre Flugplatz Basel-Sternenfeld, der 1920 in Birsfelden eröffnet wurde. Aufgrund seiner vorübergehenden Nutzung begannen bereits 1929 Bemühungen, einen neuen Standort zu finden. Nachdem verschiedene Optionen erwogen wurden, wurde schließlich 1937 der Standort Allschwil-Bourgfelden gewählt. Die Verhandlungen mit Frankreich wurden jedoch aufgrund des Zweiten Weltkriegs unterbrochen und erst 1945 wieder aufgenommen. Der neue Standort zwischen Saint-Louis und Blotzheim wurde aufgrund seiner Kosteneffizienz und flugtechnischen Eignung bevorzugt und im Mai 1946 als provisorischer Flughafen eingeweiht.

In den folgenden Jahren stagnierten die Passagierzahlen aufgrund mangelnder Einrichtungen und der Grenzübertrittspflicht. Um die drohende Schließung zu verhindern, beteiligte sich Basel-Stadt ab 1948 an den Betriebskosten. Ein Staatsvertrag zwischen der Schweiz und Frankreich wurde 1950 ratifiziert, um die Zuständigkeiten und Finanzierung des Flughafenausbaus festzulegen.

1958 fand die erste Flugshow auf dem Flughafen Basel - Mulhouse statt, an welcher unter andere eine weisse Avro 698 Vulcan B1 der Royal Air Force zu sehen war.  

Vom 6. bis 14. Mai 1966 feierte der Flughafen Basel-Mulhouse sein 20-jähriges Bestehen. Im Rahmen dieser Feierlichkeiten wurde auch der Grundstein für das neue Terminal gelegt, das ab 1970 bezugsbereit sein wird.

Zum 40. jährigen Jubiläum im Mai 1986 war unter anderem eine Concorde zu sehen. 

Zum 50. Jährigen im Mai 1996 waren vor allem verschiedene Flugzeuge des 2. Weltrieges zu sehen, wie auch Nachkriegsjäger und zivile Flugzeuge wie die Tante-Ju oder DC3. Im folgenden Beitrag liegt das Hauptaugenmerk auf den Flugzeugen des 2. Weltkrieges und ihren persönlichen Geschichten.


Boeing B-17G Flying Fortress "The Pink Lady"

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Die Pink Lady wurde im Dezember 1944 aus der Lockheed-Vega-Produktionsanlage in Burbank, Kalifornien, ausgerollt und war damals nur als B-17G-85-VE Fortress mit der Seriennummer 44-8846 bekannt. Anstelle eines Standard-Kugelturms war das Flugzeug mit einem AN/APS-15-Radar ausgestattet.

Am 1. März 1945 wurde 44-8846 zur RAF Polebrook, England, geflogen und dem 511th Bombardment Squadron, 351st Bombardment Group, zugeteilt. Da sie so kurz vor Kriegsende in den aktiven Dienst trat, flog die 44-8846 nur sechs Einsätze über Deutschland, der letzte am 20. April 1945, als die 351. ihre Kampfhandlungen beendete. Sie wurde zum 365th Bombardment Squadron, 305th Bombardment Group, mit Sitz bei RAF Chelveston, England, versetzt, als der Rest des 351. in die Vereinigten Staaten zurückkehrte.

Im Film "Memphis Belle" aus dem Jahr 1990 konnte man die "Pink Lady" als "Mother and Country" sehen. Sie wird auch im Film "Red Tails" aus dem Jahr 2012 zu sehen. Die Pink Lady war am Flughafen Paris-Orly, Frankreich, südlich von Paris stationiert, bis ihr Hangar abgerissen wurde. Im Oktober 2006 wurde sie für den Winter 2006–2007 in einem Hangar in Saint Yan (Saône et Loire), Frankreich, eingelagert. Danach war sie in Melun Villaroche (LFPM) südöstlich von Paris stationiert. Sie war an unterschiedlichen Airsows zu sehen wie etwa 2008 in Melun oder 2009 auf der Paris Air Show. Ihr letzter Flug absolvierte die Pink Lady im März 2010.

Bis zu ihrer vorzeitigen Pensionierung im Jahr 2010 war sie die einzige fliegende Festung in Europa, die während des Zweiten Weltkriegs in Europa im Einsatz stand. Seit dem 29. Oktober 2011 befindet sie sich in einem neuen Hangar im Musée Volant Salis. Im Jahr 2012 wurde dieses Flugzeug als Monument historique eingestuft.

 


Curtiss P-40M Kittyhawk - 34 / P.8196 der Luftwaffe von Taiwan

Die Curtiss P-40 mit der Seriennummer 43-5802 wurde im Oktober 1943 von Curtiss in Buffalo, NY, als P-40M-10-CU gebaut. Sie diente zunächst der United States Army Air Force und wurde später im Januar 1943 von der Royal Canadian Air Force als Kittyhawk III mit der Seriennummer 840 eingesetzt. Nach verschiedenen Einsätzen wurde sie im August 1946 von der RCAF ausgemusert und zur Entsorgung bereitgestellt. Im September 1947 wurde sie an Vance B. Roberts in Seattle, WA, verkauft und später an Bell Air Services übertragen. Von 1951 bis 1954 wurde sie von der Oregon State University genutzt und anschliessend an Columbia Airmotive/Bob Sturges verkauft. Sie wurde als Werbedisplay verwendet, bevor sie im Februar 1956 aus dem Register gelöscht wurde.

Nach verschiedenen Eigentümerwechseln und Umbauten erhielt sie 1982 in Livermore, Kalifornien, ihre militärische Standardkonfiguration zurück und wurde in RAF-Farben lackiert. Ihr erster Flug nach der Montage erfolgte im selben Jahr. Von 1985 bis 1994 wurde sie an The Fighter Collection in Duxford vermietet und nahm an verschiedenen Flugshows teil. In der Folge erhielt die P-40 verschiedene Markierungen und Lackierungen, darunter RAF-Farben und die Farben der USAAC American Volunteer Group. Im Jahr 1998 wurde es an The Fighter Collection/Patina Ltd übergeben und erhielt eine neue Kennzeichen G-KITT. Später wurde es Teil der Hangar II-Sammlung von Peter Teichman. Das Flugzeug wechselte mehrmals den Besitzer und erhielt verschiedene Markierungen, darunter "CLAWIN KITTY" und "Lulu Belle". Im Oktober 2015 wurde es von Platinum Fighter zum Verkauf angeboten, wobei ein neuer Motor von Vintage V-12 installiert wurde.

Curtiss P-40M Kittyhawk - 34 / P.8196 der Luftwaffe von Taiwan


Submarine Spitfire LF.VIIIc

Seriennummer A58-671 RAAF
Construction Nummmer: 6S-583793
Registration: G-BKMI

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Im Jahr 1944 wurde die Spitfire LF.VIIIc mit der Seriennummer MV154 gebaut. Als Teil der Royal Air Force wurde sie per Schiff nach Australien verschifft. 1948 wurde sie unter der Seriennummer A58-671 in die Royal Australian Air Force aufgenommen. Im Jahr 1961 wechselte sie den Besitzer mehrmals, darunter zu Titus Oates und Sid Marshall.

1979 wurde das Flugzeug per Schiff zurück nach Grossbritannien gebracht und von 1979 bis 1994 mit 40'000 Arbeits­stunden restauriert. Am 23. Dezember 1982 erhielt es ein neues Kennzeichen, G-BKMI, und wurde dem Fighter Wing Display Team in London übergeben. Am 8. April 1987 wurde es an das Luftfahrtmuseum in North Weald, Essex, übergeben, wo es unter demselben Kennzeichen blieb.

Am 28. Mai 1994 flog die Spitfire zum ersten Mal nach ihrer Restaurierung in Bristol Filton. Von November 2006 bis März 2010 war sie im Besitz von Robert Lamplough in Hungerford, UK. Am 18. März 2010 wechselte sie den Besitzer erneut, diesmal zur MaxAlpha Aviation GmbH am Flugplatz Bremgarten in Eschbach, Deutschland, und erhielt ein neues Kennzeichen, D-FEUR.

Im September 2018 nahm es an der Battle of Britain Airshow in Duxford teil. Am 3. Dezember 2019 wechselte es erneut den Besitzer und kehrte zur MaxAlpha Aviation GmbH zurück, erhielt aber sein ursprüngliches Kennzeichen G-BKMI zurück.

Ich persönlich sollte 2014 eine weitere Berührung mit der Spitfire haben und zwar an der Air 14, an welcher ich und meine Freunde von der Royal Air Force over Switzerland reenactment Group von der Schweizer Armee eingeladen wurden. Auf der Piste stellen wir zusammen mit dieser und einer weiteren Spitfire ein static Display.

Submarine Spitfire LF.VIIIc an der Air 14 in Payern. In origianler Ausrüstung durfte ich in der legendären Maschine Platz nehmen und wurde eingeweisen. 


Vought Chance Vought F4U-4 Corsair F-AZVJ

Im Oktober 1945 wurde es von der United States Navy mit der BuNo 97264 in Dienst gestellt. Von 1956 bis 1959 wurde die F4U  zum Litchfield Park NAS, AZ, versetzt. Im Jahr 1958 wurde die Maschine mit einem neuen Kennzeichen N10DF an Moseley Aviation in Phoenix, AZ übergeben. Von 1959 bis 1973 wechselte es den Besitzer mehrmals und erhielt verschiedene Kennzeichen. Von 1959 bis 1969 wurde sie unrestauriert im Phoenix-Moseley Field, AZ, gelagert. 1973 wurden neue Markierungen angebracht und in in Tucson zwischengelagert

Von 1973 bis 1984 und unter dem Kennzeichen N5218V wechselte das Flugzeug erneut den Besitzer. Es wurde in einem Hangar in Lancaster, CA, gelagert und auf einem Autoverkaufsgelände in Mojave, CA, ausgestellt. Von 1984 bis 1991 blieb es unter den Besitzern Eugene Akers und Charles Hall in Ramona, CA, und wurde dann an H and H Aircraft Sales/Cecil Harp und Chuck Hall in Pinedale, WY, übergeben.

Im Jahr 1992 wurde das Flugzeug endlisch restauriert und erhielt die Markierungen "Ghost Riders". Es kehrte in flugfähigen Zustand zurück und flog erstmals im Februar 1992 in Ramona, CA. Von April 1994 bis 1996 wurde es von Charles R. (Chuck) Hall in Pinedale, WY, unterhalten und geflogen. Im Januar 1996 kaufte Christophe H. Jacquard die F4U. Im April 1996 wurde es per Schiff nach Frankreich transportiert und erhielt neue Markierungen und eine neue Seriennummer. So war die F4U auch in der Flugshow in Basel 1996 zu sehen. 2007 kehrte die Maschine wieder in die USA zurück und gehört heute der Comanche Warbirds Inc, Houston, TX.


Lockheed P-38J Lightning N3145X - California Cutie

Lockheed L-22 / P-38 Lightning
P-38J Lightning
Serien Nummer  42-67543 USAAF
Construction Nummer: 422-2054

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Am 1. Januar 1943 wurde es von der United States Army Air Force mit der Seriennummer 42-67543 in Dienst gestellt. Ob und wie es im Einsatz war, ist nicht bekannt. Etwa im Jahr 1987 wurde in Chino, Kalifornien mit der Restaurierung begonnen. Circa 1991 erhielt es das Lufttüchtigkeitszeugnis für NX3145X (P-38J, 42-67543) und wurde an Steven J. Hinton in Las Vegas, NV, mit einem neuen Kennzeichen N3145X übergeben. Im September 1994 erhielt die P38 die Markierungen "California Cutie". Von den 10.037 gebauten Flugzeugen sind heute noch 26 erhalten, wovon sich 22 in den Vereinigten Staaten befinden und 10 flugfähig sind.

Leider stürzte die Lightning am 14. Juli 1996 während einer Flugshow in Duxford ab, wobei der Pilot ums Leben kam. Der Pilot versuchte zwei aufeinanderfolgende Querruderrollen in geringer Höhe über dem Flugplatz. Während der zweiten Rolle verlor die Lightning an Höhe und ihre linke Tragfläche streifte die Landebahn 06 und schlug hart auf dem Boden auf. 


North American P-51D Mustang F-AZJM "Temptation"

Das Flugzeug von den United States Army Air Forces in Dienst gestellt und später von der Indonesischen Luftwaffe übernommen. Nach einer Restaurierung wurde die Kennung der USAAF mit der Seriennummer 44-73027 und dem Kennzeichen N51MP übernommen. Einige Komponenten des gleichen Flugzeugs wurden ebenfalls bei der Restaurierung verwendet. Im Januar 1993 wurde es an Flying Legends/Mustang Warbird Ltd/Christophe Jacquart in Dijon-Longvic, Frankreich, mit einem neuen Kennzeichen F-AZJM verkauft. In der Folge konnte die P51D "Temptation" an unterschiedlichen Airshows bewundert werden. 

Am 3. September 1998, auf ihrem Flug von Buochs nach Ambri,  stürzte die Mustang bei Erstfeld ab. Gegen 19:50 Uhr wurde das Flugzeug unter der Wolkendecke über Wassen gesichtet, wo es eine 180°-Kurve flog. Über Silenen, auf der östlichen Talseite in nördlicher Richtung fliegend, wurde die HB-RCW steil nach oben gezogen und verschwand dann in den Wolken. Etwa 20 Sekunden später stürzte die Mustang, infolge Strömungsabriss knapp unterhalb der Wolkenuntergrenze in einem steilen Waldstück ab. Beide Insassen (Vater und Sohn) kamen beim Absturz ums Leben und die P51 wurde komplett zerstört.


North American P-51D Mustang F-AZJJ

Am 12. Dezember 1944 wurde die P-51D-30-NA von North American in Inglewood, Kalifornien, USA, gebaut und bei der United States Army Air Force mit der Seriennummer 44-74506 in Dienst gestellt. Als Mustang TF.IV wurde die P51 bei der Royal Canadian Air Force mit der Seriennummer 9231 am 6. Dezember 1950 in Dienst gestellt. Ausser Dienst gestellt 1958 und verschiedenen Eigentümerwechseln sowie Rennteilnahmen wurde sie schliesslich 1993 nach Frankreich verkauft und dort unter dem neuen Kennzeichen F-AZJJ registriert. Später erhielt sie die Zivilregistrierung N8093Z und dann N151FT. Nach ihrer Rückkher in die USA im Jahr 2000 nahm sie unter dem Namen "Lady B"  an mehreren Rennen bei den National Championship Air Races in der Unlimited-Klasse teil, wobei sie unter anderem auch den Namen "BARDAHL Miss" trug. Der Pilot Michael Kelly Pfleger aus Scottsdale, Arizona, flog das Flugzeug bei diesen Veranstaltungen. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Markierungen auf das Flugzeug aufgetragen, darunter "JR B" und "Miss Juliette". 


Westland Lysander IIIA OO-SOT

Die Sabena Old Timers, die beseitzer dieser Lysander, haben enge Beziehungen zur Luftfahrtabteilung des Königlichen Museums für Armee und Militärgeschichte. Die ersten Lysander, oder besser gesagt die Wrackteile eines ersten Lysanders, wurden im Jahr 1970 vom neu gegründeten Luftfahrtmuseum erworben. 

Das Flugzeug gehörte zu einer Serie von 225 Flugzeugen, die in Kanada unter Lizenz gebaut wurden und vermutlich zwischen 1942 und 1945 von der 3. Bomben- und Schießschule der Royal Canadian Air Force Station MacDonald Luftwaffenbasis in der Provinz Manitoba eingesetzt wurden. Die Basis wurde während des Zweiten Weltkriegs im Rahmen des British Commonwealth Air Training Plan errichtet. Die Basis lag am Lake Manitoba, und die Lysander flogen sicher über dem See mit Zielen für die Ausbildung von Bordschützen.

Die für das Luftfahrtmuseum bestimmte Westland Lysander Mk.IIIA wurde ein Vierteljahrhundert lang vernachlässigt und auf einem Bauernhof in Manitoba zurückgelassen. Das Flugzeug wurde von Sammler Wes Agnew erworben, einem Mann, der in Kanada Flugzeuge sammelte, die fast wie Schrott auf Bauernhöfen oder auf den ausgedehnten Weiden zu finden waren. Über einen Mittelsmann wurde die Lysander dem Luftfahrtmuseum übergeben. Im Oktober 1972 traf das Flugzeug dank der Unterstützung der Royal Canadian Air Force (RCAF), der Compagnie Maritime Belge (CMB) und der Belgischen Luftwaffe im Luftfahrtmuseum in Brüssel ein. Das Flugzeug befand sich in einem sehr schlechten Zustand, und die begrenzten Mittel erlaubten keinen direkten Beginn der Restaurierung. Die Lysander wurde zehn Jahre lang in den Remisen des Museums aufbewahrt. 

Im Jahr 1981 führte Sabena die Vorruhestandsregelung ein. Unter anderem beschlossen Robert Winterhalder, Pilot Jean-Pierre Quodbach und André Vantemsche in Absprache mit dem Luftfahrtmuseum, sich der Lysander anzunehmen. Das Team erhielt die Unterstützung von Sabena, was bedeutet, dass sie auf umfangreiche technische und logistische Unterstützung ihres ehemaligen Arbeitgebers zählen konnten, jedoch keine finanzielle Unterstützung erhalten durften. Am 24. Juli 1982 übergab Oberstleutnant Terlinden, damaliger Vorsitzender der Freunde des Luft- und Raumfahrtmuseums, die Lysander offiziell an das Restaurierungsteam. Im Jahr 1983 begann die eigentliche Restaurierung dieser ersten Lysander. Das Team konnte anfangs teilweise die Strabed-Wartungshalle 3 von Sabena nutzen. Im Jahr 1985 mussten sie die Halle verlassen, weil sie an DHL vermietet worden war. Die Sabena Old Timers mussten ständig umziehen, was zu viel Frustration und Zeitverlust führte.  

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Fehlende Teile oder Komponenten, die nicht mehr repariert werden konnten, wurden unter anderem von der Canadian Warplane Heritage (CWH) in Hamilton (Ontario) erhalten. Die Sabena Old Timers mussten im Gegenzug einen überholten Pratt & Whitney R1340-Motor zurückschicken, den die CWH in eine T-6 einbaute. Der 15. Flügel transportierte den P&W-Motor zur CWH in Kanada. 

Am 9. Juli 1987 konnten die ersten Motortests auf dem Rollfeld in Zaventem durchgeführt werden. Bei einem Taxi-Unfall im Dezember 1987 wurde der rechte Flügel beschädigt. Am 27. August 1988, um 18:30 Uhr, nach 40.000 Arbeitsstunden, absolvierte die 00-SOT MA-D ihren Erstflug von Zaventem aus. Am Steuer saß Sabena (747)-Pilot Quodbach. Nach einer Reihe erfolgreicher Testflüge nahmen die Lysander und das Team der SN Old Timers an einigen Flugveranstaltungen teil. 

Die erste Lysander trägt die belgische Registrierung OO-SOT („Sabena Old Timers“) und den RAF-Code MA-D. Das MA steht für das 161 Sqn, das D steht für die Lysander, die Cpt. Robin Hooper am 16. November 1943 für die Operation Scenery flog. Gemäß einem Interview des inzwischen verstorbenen Bob Winterhalder mit Robin Hooper musste Hooper in der Nacht vom 16. auf den 17. November 1943 den belgischen Geheimagenten Willy De Quin im Dorf Périgné (in der Nähe von Niort, Frankreich) in besetztem Frankreich absetzen. Bei der Landung blieb die Lysander stecken, selbst mit Hilfe einiger Dorfbewohner und einiger Rinder gelang es ihnen nicht, die Lysander erneut startklar zu machen. Die MA-D wurde angezündet, um nicht in die Hände der deutschen Besatzer zu fallen. Paul Piret (Sabena Old Timers): "Wir verfügen sowohl über technische Dokumentationen als auch über persönliche Zeugnisse. Ich erinnere mich daran, dass während einer Ausstellung ein ehemaliger Widerstandskämpfer zu mir kam und sagte, wie emotional es für ihn war, das Flugzeug zum ersten Mal gründlich zu betrachten. Ich fand es seltsam, weil er doch mit dem Flugzeug in eine von Deutschen besetzte Zone geflogen worden war und das Flugzeug doch aus der Nähe betrachtet haben müsste. Aber der Mann erzählte mir, dass er im Dunkeln blitzschnell ein- und ausgeladen wurde, während solch hektischer Momente hatte er einfach keine Augen für das Flugzeug."

Auf der Lysander OO-SOT steht nur die Seriennummer 2442. Laut den Sabena Old Timers ist dies zweifellos die Konstruktionsnummer des Rumpfes. Die Nummer befindet sich auf einem Identifikationsschild am hinteren Ende des Rumpfes, das von den Sabena Old Timers selbst hergestellt wurde. In verschiedenen Publikationen werden andere Konstruktionsnummern (2341/2360/Y1530) genannt, die jedoch nicht am restaurierten Flugzeug zu finden sind.

Am 17. Juli 2001 landete die OO-SOT auf dem Flughafen Brüssel unglücklich auf der Grasfläche neben der 25L. Das Flugzeug hatte zwischen 700 und 1.000 Fuß nach dem Start auf 25R Motorprobleme gemeldet. Als die Rettungskräfte eintrafen, hatten beide Insassen das Cockpit bereits verlassen. Das linke Fahrwerk war abgebrochen, der rechte Flügel gebrochen, die Struktur beschädigt. Der Pilot war Yves Cartillier, sein Passagier Danny Stockmans.

Der Schaden war erheblich. Die Sabena Old Timers kauften ein zweites Westland Lysander, genauer gesagt das Wrack, erneut in Kanada. Im Januar 2003 wurde es nach Zaventem geliefert. Das Restaurierungsteam verwendete Teile des zweiten Lysanders, um die OO-SOT wieder flugfähig zu machen. Im Jahr 2009 fanden erneut Motortests statt. Gemäß einer Vereinbarung mit dem Luchtvaartmuseum sollte der zweite Lysander nach der Restaurierung statisch im Museum ausgestellt werden. Dieses Flugzeug steht jetzt bereit in Halle 159, es wartet auf den Transport zum Luchtvaartmuseum.


 Morane-Saulnier MS.505 Criquet F-BEJF

Die Firma Morane-Saulnier, gegründet im Jahr 1911, war ein französischer Flugzeughersteller, der auch das deutsche Flugzeug Fieseler Fi 156 Storch in Lizenz produzierte. Der Storch, so genannt wegen seines hochbeinigen, starren Fahrgestells, absolvierte seinen Erstflug im Jahr 1936 und wurde während des gesamten Zweiten Weltkriegs als Verbindungs-, Beobachtungs- und Sanitätsflugzeug eingesetzt. Besonders bekannt war die Fieseler Fi 156 Storch für ihre extremen Kurzstarteigenschaften.
Leider ist über das Baujahr noch andere Informationen zu diesem Flugzeug bekannt. Die Morane-Saulnier MS.505 Criquet F-BEJF ist immer noch flugfähig und in Frankreich registriert. 
 


North American North-American T-6G Texan F-AZEF

Im Jahr 1948 wurde das Flugzeug bei der United States Air Force unter der Seriennummer 48-1361 eingesetzt und als T-6G wieder aufbereitet. Am 5. Februar 1952 war es erneut im Einsatz bei der United States Air Force, diesmal mit der Seriennummer 51-14387. Von März 1957 bis Juli 1965 flog die Texan dann bei der Armee de l'Air unter derselben Seriennummer. Zwischen 1974 und 1986 wurde es zum Center d'Instruction de Vilgenis-CIV mit einer neuen C/R F-AZEF umgebaut und diente als Bodenlehrflugzeugzelle am Standort Melun Villaroche in Paris, Seine et Marne.

Am 2. Juni 1988 erhielt die F-AZEF (T6-G, 51-14387) ihre Lufttüchtigkeitsbescheinigung. Am selben Tag wurde sie an Chable Didier in Bordoufle, Île-de-France, Hoch-Normandie übergeben. 


North American B-25/PBJ Mitchell

(ohne Foto von 1996)

In Dienst gestellt wurde die B-25 bei der United States Army Air Force mit der Seriennummer 45-8811 und betrieben mit den Markierungen U-237. Im Jahr 1958 wurde es außer Betrieb genommen und auf der Davis Monthan AFB in Tucson, Arizona, gelagert. Am 13. Juni 1958 wurde es an O. H. Hine/Maricopa Dust (und) Spray in Maricopa, Arizona übergeben. Von dort aus wechselte es am 1. September 1959 zu James E. Dimmettee/Dallas Aero Service in Dallas, Texas, unter Beibehaltung des C/R N9621C. Die nächsten Stationen umfassten verschiedene Besitzer in Dallas, Texas, Miami, Florida, San Juan, Puerto Rico, Saint. Croix, US Virgin Islands, und schließlich Christiansted, US Virgin Islands, bevor es ab 1978 von Doan Helicopter Inc. in Daytona Beach, Florida, betrieben wurde. Die Markierungen wurden auf HD geändert, und das Flugzeug flog in einem Tarnfarben-Schema. 

Im Mai 1991 wechselte das Flugzeug zu Apache Aviation in Dijon, Frankreich, und wurde von Flying Legends in Dijon betrieben. Am 20. Mai 1992 wurde das zivile Kennzeichen N9621C abgemeldet und am 1. September 1992 erhielt es ein neues Kennzeichen F-AZID und ging an SNC Lafayette Aviation in Saint Apollinaire, Frankreich. In den folgenden Jahren änderte es mehrmals den Besitzer und das Kennzeichen. Zwischenzeitlich war der Bomber auch in der Schweiz gemeldet. Nach seinem erneuten Verkauf nach Frankreich musste die Russels Raider am 31. Mai 2011 nach einen Motorbrand in Melun-Villaroche, Frankreich auf einem Acker Notlanden. 

Die Besatzung führte einen lokalen Testflug durch. Wenige Minuten nach dem Start, während des Fluges in geringer Höhe, geriet der Motor in Brand. Der Pilot entschied sich zur Rückkehr zum Flughafen, musste jedoch schließlich versuchen, eine Notlandung durchzuführen. Das Flugzeug kollidierte mit Stromkabeln und stürzte dann auf dem Bauch auf ein Feld, wo es in Flammen aufging. Beide Insassen konnten unverletzt entkommen, während das Flugzeug sehr stark beschädigt wurde. The Bureau of Aircraft Accidents Archives (B3A)

Die B-2 steht aktuell immer noch in einem Hangar auf dem Flugplatz Malun und wartet auf seine restaurierung. Ob und wie die B-25 wieder fliegen wird, ist nicht geklärt. 

Die B-25 Russels Rider am Bomber Day in Sion 2006. Auch diesen Oldtimer traf ich 10 Jahre später wieder. Durch unsere Beziehungen zur Betreiberfirma gab es in den Jahren 2004 und 2006 mehrere Veranstaltungen, bei denen wir die B-25 als Kulisse benutzen durften.

 

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