Historische Darstellung - niederer Stände Mitte 19. Jhdt.

"Reichtum und Bettelei, Laster und Tugend, Schuld und Unschuld, Fülle und der schlimmste Hunger, alle treten aufeinander und drängen sich zusammen."

"Wealth and beggary, vice and virtue, guilt and innocence, repletion and the direst hunger, all treading on each other and crowding together."

Aus Master Humphrey's Clock von Charles Dickens


Es gibt unterdessen ja eigentlich keine Epoche, die nicht von historischen Darstellern "bespielt" wird. Sogar die Steinzeit gehört unterdessen ist das Repertoir einzelner Gruppen. Obschon natürlich mehrheitlich noch immer militärische, wie auch Zivile der "Schönen und Reichen", sowie natürlich des Adels am meisten beachtung geschenkt wird. Wer will denn schon zerlumpt und übel richend sein Wochenende in der Öffentlichkeit verbringen. Aber natürlich gibt es unterdessen auch Darsteller die sich jenen düsteren Tagen in der Mitte des 19. Jahrunderts verschrieben haben. Die wohl bekannteste und erfolgreichste Gruppe in Europa dürfte die "Ragged Victorians" aus England sein, die mit ihrer Darstellung neue Massstäbe gesetzt hat. In der zwischenzeit gibt es natürlich verschiedene Ableger, wie auch jene Gruppe aus der Schweiz, die sich 2015 unter dem Namen "Vagabunden Anno 1840" formiert hat.

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Geschichte:

In der ersten Hälfet des 19. Jahrhunderts brachte der Strukturwandel in der Industrie und Landwirtschaft, aber auch der grosse Bevölkerungswachstum vor allem in den ländlichen Gebieten eine Massenarmut hervor. In den beiden Hungerkriesen von 1816-17 und 1846-47 gipfelte diese. Die Industrialisierung trieb die Menschen in die Städte und vervielfachte ihre Bevölkerung. Die ohnehin unzureichenden Einrichtungen brachen zusammen und die Armut breitete sich sehr schnell aus. Die fehlenden Erwerbsmöglichkeiten machte fast 20% der Bevölkerung von Unterstützung abhängig. Als wäre das nicht genug, gab es Repressionen gegen jene, die am untersten Ende der Gesellschaft angekommen waren und man überschüttete diese mit Schuldzuweisung und Moralismus. Die Repressionen reichten je nach Ort und Kanton von "einsperren in Armenhäuser" bis hin zu "Bettelverboten". Oftmals sprangen auch private Hilfsverein ein, um den Menschen zu helfen.

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Jene die konnten, versuchten ihr Glück in einem anderen Land wie den USA, aber auch Südamerika, sowie angrenzende Länder Europas. Die Massenauswanderung, sowie der Eisenbahnbau und Fabrikindustrie halfen in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu Entspannung der Situation, die aber noch lange nicht überwunden war. Jene, die in der Schweiz blieben versuchten sich meist auch mit Gelegenheitsjobs als Tagelöhner über Wasser zu halten.

"Vagabunden Anno 1840":

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Die "Vagabunden Anno 1840" sind die erste lebende Geschichtsgruppe der Schweiz die jene Unterschichten authentisch porträtieren indem sie Authentizität mit der Person verbinden und dabei Massstäbe setzen. Sie zeigen respektvoll eine Seite der industriellen Revolution, die auch heute noch gerne unter den Teppich gekehrt und vergessen wird.

Ohne Zuhause, ohne Einkommen und mit einem Mangelhaften Unterstützungssystem könnte ein ehrlicher Arbeitstag bedeuten, dass man an den erniedrigensten Arbeitsplätzen der Welt für wenig oder wenig Lohn arbeitet.

Der Zuschauer kann einen Augenblick auf die bürgerlichen Männer oder Frauen werfen, die sich unter den unteren Schichten mischten. Wie bei allen historischen Darstellungen öffnet sich für einen Moment auch hier ein Fenster in die Vergangenheit und es entsteht ein vollständiges Bild des Lebens in der Schweiz um 1840.

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Die "Vagabunden Anno 1840" werden diesen Sommer ein weiters mal am historischen Handwerker und Warenmakrt auf Schloss Wellenberg anzutreffen sein. Andere Termine sind noch nicht fix.

 

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