80. Jahrestag - Bomben auf Binningen 16. / 17. Dezember 1940

In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1940 bombardierten mehrere britische Bomber der Royal Air Force währen des Experimentalangriff auf Mannheim (Operation Rachel Abigail) fälschlicherweise Basel und Binningen, wo bei 4 Menschen den Tod fanden.

Nach anhaltend schweren bombardierungen britischer Städte wie Coventry (14.11.40), Southampton (23./ 30.11.40 / 1.12.40), Birmingham (23.11.40 / 11.12.40) , Liverpool (28.-30.8.40 / 28.11.40 / 24.-26.12.40), Bristol (24.11.40 / 2.12.40), Swindon (20.10.40 / 19.12.40), Plymouth (16.8.40 / 27.8.40 / 27.11.40), Cardiff 7.8.40), Manchester (8.8.40) , Sheffield (12.12.40 / 15.12.40), Swansea (16 Angriffe im August und September 1940) und Portsmouth (24.8.40) durch die deutsche Luftwaffe schwenkte der britische Premierminister Winston Churchill am 1. Dezember 1940 um, die Angriffdoktrin zu ändern und gross angelegte bombardierunungen Deutscher Städte zuzulassen. 

Am 13. Dezember 1940 wurde Operation Rachel Abigail als Experimentalangriff auf Mannheim genehmigt und mit rund 200 Bombern geplant. Das Bomber Command bekam jedoch am besagten Abend wegen vieler Wolken über England und anderen Problemen lediglich 134 einsatzfähige Bomber zusammen, von denen schlussendlich 102 Bomber ihr Einsatzziel erreichten.

Wegen eines Navigationsfehlers hielten vier britische Besatzungen Basel fälschlicherweise für Mannheim und entluden ihre Bombenlast über dem Gunldingerquartier und Teilen Binningens. Einen kompletten Bericht des erwähnten Angriffes des Autors gibt es auf der Webseite der "The Royal Air Force over Switzerland" Webseite.


Heute sind sämtliche Spuren dieses Dramas verschwunden, aber wir machen zusammen eine Zeitreise zurück nach 1940 und schaun uns an, wie die Örtlichkeiten heute aussehen.

Zum 80. Jahrestag am 16./17. Dezember 2020 habe ich eine Bildserie zusammengestellt mit den Bildern von 1940 und 2020.

Bomben auf Basel_1

Höhenweg 19 am Morgen des 17. Dezember 1940. Foto aufgenommen vor der Liegenschaft Höhenweg 17. Die beiden Liegenschaften wahren fast identische Gebäude. 

Bomben auf Basel_3   Bomben auf Basel_4

 Zwei weitere Aufnahmen der zerstörten Liegenschaft Höhenweg 19. Links: Aufgenommen vis-a-vis vom Balkon Höhenweg 18 und (Rechts) aus dem Neusatzweg.

Bomben auf Basel_5    Bomben auf Basel_6

 Links: Höhenweg 16. Ebenfalls am 17. Dezember 1940. Aufgenommen aus den Trümmern der Liegenschaft Nummer 19. Rechts: Ebenfalls aus den Trümmern Höhenweg 19. Luftschutzsoldaten bei Aufräumarbeiten Höhenweg, Ecke Neusatzweg.

Bomben auf Basel_2

Höhenweg, vor der Liegenschaft Nummer 16, blick in Richtung Allschwil. Ebenfalls Luftschutzsoldaten beim aufräumen und zuschütten der Bombentrichter.

Bomben auf Basel_1

Gelände des Bahnhof SBB, Sicht Richtung Münchenstein. Zwei Brisanzbomben fielen auf die Gleisanlagen der Bundesbahnen. Bei drei im Bahnhof abgestellten Zugkompositionen mit etwa 60 Personenwagen wurden durch die Druckwelle sämtliche Scheiben zerstört. Viele wiesen verschieden grosse Splitterschäden an Aussenwänden, wie auch an den Bestuhlung auf. Weiter wurden zwei Geleise und Oberleitungen bei den Einschlagstellen schwer beschädigt.

Bomben auf Basel_1

20. Dezember 1940. Traktor mit expolsiver Fracht aus der Liegenschaft Güterstrasse 167 vor der ebenfalls schwer getroffenen Liegenschaft Güterstrasse 170.

Zwei Luftschutzsoldaten sitzend auf dem Anhänger. Dem Zug voraus fuhr einem Polizeikorporal unterstellter Convoy, welcher die anfahrenden Strassenkreuzungen sperren liess. Die Fahrt führt dann über die Münchensteinerbrücke hinunter zum St. Jakob, über Münchenstein, Arlesheim und Dornach. Da musste dem Traktor Schneeketten montiert werden, damit dieser überhaupt Bergstrasse auf den Gempen unter seine Räder nehmen konnte.

 

Beitrag aus der BZ Basel vom 23. November 2020

 

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