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 Rückreise

Um gegen Mittag wieder in der Schweiz zu sein, starteten wir den Tag zur Rückreise schon sehr früh. Um 04:30 Uhr ging es los in Richtung Schweiz. Etwas müde, aber mit vielen tollen Erinnerungen. Kurz nach 05:00 Uhr ging die Sonne auf, und wir fuhren, wie schon bei der Anreise, fast alleine auf der Autobahn Richtung Paris. Auch in und um Paris war der Verkehr kaum vorhanden, und wir trafen gegen 12:30 Uhr in Allschwil ein, um unsere Motorräder auszuladen und den Mietbus zurückzubringen.

Fazit

Nach 1994 und 2004 war es nun der dritte Besuch der Feierlichkeiten zur Landung der Alliierten in der Normandie. Wir hatten die vergangenen Jahrzehnte den Anlass nicht besucht, vor allem weil er für viele zu einem heiligen Gral geworden ist, den man Jahr für Jahr besuchen muss. Und so zeigte sich auch das Bild vor Ort. Das Ganze wird nicht mehr primär als Gedenkveranstaltung beworben, sondern als Festival. So war auch die Stimmung an vielen bekannten Örtlichkeiten, wie Arromanches-les-Bains und an der Pegasusbrücke in Bénouville.

An den von uns besuchten Friedhöfen war der Andrang der Besucher eher bescheiden, ausser es fand eine offizielle Zeremonie statt. Mehr als einmal haben wir gesehen, wie sich Militärfahrzeuge in Paraden drängten. Hielt man aber an einem Friedhof oder war eine Zeremonie an einem Denkmal geplant, waren diese schnell wieder weg und verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. Auch wenn es in den US-Landeabschnitten tolle Museen und Ausstellungen gab, haben wir diese bewusst gemieden. Die US-Sektoren sind bekanntlich meist noch mehr überlaufen als die bekannten Örtlichkeiten in den Commonwealth-Abschnitten.

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Bei all den vielen Gesprächen mit Einheimischen, Fahrzeugsammlern, Reenactors, Veteranen und ihren Angehörigen konnten die Meinungen nicht unterschiedlicher sein. Für jene Einheimischen, die vom Tourismus leben, ist das Ganze eine wertvolle Einnahmequelle, Jahr für Jahr. Für die anderen eine zweiwöchige Tortur. Für viele Fahrzeugsammler ist es die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge an historischen Stätten zu bewegen. Uniformen sind oftmals zweitrangig und man trägt, was einem gefällt, ob es passt oder nicht. Unannehmlichkeiten wie den modernen Bart abzurasieren, die Haare auf eine passable Länge zu schneiden oder auf eine moderne Sonnenbrille zu verzichten, denkt man schon gar nicht und findet man auch nicht wichtig. Andere waren mit Fahrzeugen vor Ort, die 20 oder 30 Jahre später produziert wurden und hatten einfach USA und einen Stern auf ihr Fahrzeug gemalt, obwohl das Fahrzeug nie in der US-Armee im Einsatz stand. Es gab aber auch jene Fahrzeugbesitzer, die wenigstens komplett auf das Tragen einer Uniform verzichtet haben und zivil fuhren.

Für historische Darsteller wie uns und all jene, die ihre Lager in Innenhöfen, Schlossparks und Museen aufgebaut hatten, war es eine tolle Möglichkeit, vor Ort eine fundierte Darstellung von Uniformen, Ausrüstungen und Waffen zu präsentieren und dem interessierten Publikum, das sich die Zeitzeugen der Schlacht anschaute, zu zeigen. Was aber ganz gross bei all den Gruppen aufgefallen ist: der Nachwuchs fehlt überall. Es gab in den Gruppen nicht sehr viele junge Mitglieder. Das dürfte zum einen mit den hohen Preisen der Oldtimer zusammenhängen, aber auch mit der Vielzahl von anderen Möglichkeiten, die die Jungen heute haben. Und auch wenn Uniformen und Ausrüstungen heute um ein Vielfaches günstiger und in allen Grössen als Reproduktionen verfügbar sind im Gegensatz zu vor 20 Jahren, haben wohl viele keine Lust, sich den Gepflogenheiten der damaligen Zeit anzupassen oder kein Interesse an fundierter Geschichtsdarstellung.

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Zurück aber zu den Rückmeldungen. Die Angehörigen von Veteranen hatten teilweise grosse Mühe mit der Art und Weise der Feierlichkeiten. Vielen war das Ganze zu sehr auf Kommerz und Show ausgelegt. Auch wenn es viele Zeremonien gab, waren diese doch ausser am 6. Juni kaum kommuniziert und im Veranstaltungsprogramm nicht zu finden. Höchstens, es waren hohe Würdenträger zugegen. Für uns waren es interessante und tolle acht Tage in der Normandie. Aber es waren für uns ziemlich sicher auch die letzten Feierlichkeiten in der Normandie, die wir so besucht haben. Es war schön, nach 20 Jahren nochmals die Gedenkveranstaltungen zu besuchen, aber wie wir schon vor 15 Jahren gesagt haben, auf dem Höhepunkt des Reenactments: Besser wird's leider nicht mehr.

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