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18. November 1944

Frontbewegungen im Elsass

Von Westen her hatten sich am späten Freitagnachmittag, den 17. November, die französischen Streitkräfte an den Stadtrand von Montbéliard herangeschoben. Nach einem verhältnismässig kurzen Kampf gelangten sie um 18:30 Uhr in den Besitz der der Stadt vorgelagerten Zitadelle und hissten dort die französische Fahne. Die Stadt selbst, die nur etwa 15.000 Einwohner zählte, wurde im Verlauf der Nacht endgültig befreit, nachdem sich die deutschen Truppen bereits zuvor zurückgezogen hatten. Mit Montbéliard und Sochaux, dem Sitz der Peugeot-Werke, wurde einer der grössten westfranzösischen Industriebezirke mit mehr als 50.000 Bewohnern von den französischen Truppen erobert. Die deutschen Besatzungstruppen hatten vor ihrem Abzug den Grossteil der industriellen Einrichtungen entweder abtransportiert oder zerstört.

Im Verlauf der Nacht zum Samstag hatte die vom südlichen Doubs aus operierende französische Kräftegruppe die Ortschaft St-Dizier an der Schweizergrenze erreicht und damit die Hälfte des Weges von Abbévillers nach Delle zurückgelegt. Zur Unterstützung der vorrückenden Angriffsspitzen trat am Samstagvormittag die alliierte Luftwaffe in Aktion; sie griff die rückwärtigen Verbindungen der deutschen Truppen im Raum Altkirch trotz schweren Flakfeuers im Tiefflug an. Um die Mittagszeit war ein schweres Bombardement aus der Gegend von Mulhouse zu hören gewesen, und etwas später waren zwei amerikanische Jagdflugzeuge über St. Louis aufgetaucht. Kurz nach halb eins mittags folgte ein weiteres schweres Bombardement aus Richtung Istein. Danach herrschte für kurze Zeit Ruhe. Um 14:20 Uhr erschien erneut eine Bomberstaffel unweit der Schweizergrenze und wandte sich in Richtung des badischen Blauen. Von Rheinfelden aus konnte beobachtet werden, wie der Bahnknotenpunkt Schopfheim-Fahrnau im Wiesental von alliierten Flugzeugen angegriffen wurde; auch ein Beobachtungsturm zwischen Steinen und Hauingen im Wiesental war Ziel eines Angriffs gewesen, während ein weiterer schneller Kampfverband in der Gegend von Neuenburg operierte.

Am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr besetzten französischen Streitkräfte das Fort de Roc bei Belfort, nachdem sie bereits um 11 Uhr vormittags mit rund 30 Panzern und Infanterie Delle erreicht hatten. Am Stadtrand kam es zu intensiven Gefechten, wobei mehrere Einwohner durch Granatsplitter ums Leben kamen. Die deutschen Truppen zogen sich rasch zurück, während die Gestapozentrale nur wenige Minuten vor dem Eintreffen der Franzosen von den Deutschen evakuiert wurde. Dank der Unterstützung durch die Forces Françaises de l'Intérieur (FFI) konnten rund 50 deutsche Soldaten gefangen genommen werden, darunter zwei Gestapo-Agenten. Die Bevölkerung von Delle zeigte grosse Erleichterung und Freude, wobei viele Einwohner während des Tages Zuflucht an der Schweizergrenze suchten. 

Im Verlauf des Nachmittags hatte die FFI (Forces Françaises de l'Intérieur) den Ordnungsdienst in der Stadt übernommen. Daraufhin setzten die französischen Panzerkolonnen ihren Vormarsch Richtung Elsass fort, wobei sie hauptsächlich die Strassen entlang der Schweizergrenze nutzten, während eine andere Kolonne von Delle aus in nördlicher Richtung auf Belfort vorrückte.

Weitere französische Truppen erreichten Altkirch und Dammerkirch und befreiten diese.

Territorial-Kommando Basel

Auf dem Petersplatz treten um 09:00 Uhr die Soldaten der Bew. Kp. 23 BS an, die ihren Dienst wieder aufnehmen und somit Teile der Bewachungs-Kompanie 22 BS ablösen, welche um 09:40 Uhr abtreten können. Von der Bewachungs-Kompanie 23 werden 45 Soldaten für die Bewachungsaufgaben benötigt. Der Rest wird entlassen. Die Ablösungen der Bewachungskompanien erfolgen im 14-tägigen Turnus. Um 10:30 Uhr wird dann auch der Rest der Bewachungs-Kompanie 22 BS entlassen, nachdem die eingerückten Soldaten des 23 ihre Posten übernommen haben.

 

 

 

 

 

 

 

Schweizer Soldaten beim Antreten auf dem Petersplatz - Foto Staatsarchiv Basel Vereidigung auf dem Petersplatz vor dem neuen Kollegiengebäude AL 31, 2

Um 13:40 Uhr wurde in Basel erneut Fliegeralarm ausgelöst. Mehrere Flugzeuge drangen im Raum Bodensee in den Schweizer Luftraum ein. Um 14:13 Uhr ertönte der Endalarm, bevor um 14:20 Uhr der Alarm erneut ausgelöst wurde, da weitere Flugzeuge über dem Puntruterzipfel in den Schweizer Luftraum eingedrungen waren. Kurz darauf erschienen die Bomber über Basel. Es wurden 12 Flugzeuge über Lörrach und 8 über Weil am Rhein gesichtet. Auf deutscher Seite war starkes Flakfeuer zu hören. Der Angriff galt wahrscheinlich Zielen hinter dem Isteiner Klotz. Spürbare Detonationen waren zu vernehmen.

Im Laufe des Nachmittags unternahm das Kommando des Territorial-Kommandos Basel eine Erkundung an der Grenze.

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