Thematischer Unterricht / Führung in historischem Umfeld
Lehrplan 21 - Zeitreise 1
Die Schweiz im Revolutionären Europa
RZG.5 - Schweiz in Tradition und Wandel verstehen
RZG.6 - Weltgeschichtliche Kontinuitäten und Umbrüche erklären
RZG.7 - Geschichtskultur analysieren und nutzen
RZG.8 - Demokratie und Menschenrechte verstehen und sich dafür engagieren
Schweizer in Fremden Diensten
Die Schweizer Regimenter entstand aus der Kapitulation vom 27. September 1803 zwischen Frankreich und der Schweiz. Napoelon verlangte die Aufstellung von vier Regimentern mit je 4'000 Mann. Diese Einheiten sollten die alten helvetischen Halbbrigaden ersetzten, die 1798 rekrutiert wurden.
Das 3. Regiment wurde im September 1806 unter der Führung von Oberst Louis De May gegründet und zunächst in den Flandern stationiert. Es nahm an der Kampagne in Spanien teil, kämpfte gegen Partisanen und ergab sich 1808 in Baylen mit dem Bataillon unter dem Befehl von General Dupont. Viele Soldaten starben in der Gefangenschaft in Cadiz oder auf der Insel Cabrera.
1811 schloss sich das Regiment in Magdeburg den drei anderen Schweizer Regimentern an, um eine Division im Korps des Marschalls Oudinot zu bilden. Im Juni 1812 überquerten die Schweizer den Njemen und marschierten unter dem Befehl von Oberst T. Homasset nach Polozk. Nach dem Sieg im August und der Niederlage im November führte der Weg des Regiments zum tragischen Ende des Jahres 1812 an die Beresina. Von den siebentausend Schweizern, die den Njemen fünf Monate zuvor überquert hatten, überlebten kaum dreihundert. Dies bedeutete das Ende der imperialen Epopöe für die Schweizer.
Nach der ersten Abdankung schworen die vier Regimente Louis XVIII. Treue. Während der Hundert Tage weigerten sie sich, diesen Eid zu brechen, und kehrten in die Schweiz zurück. Nach Waterloo unterzeichneten die Bourbonen eine neue Kapitulation für zwei Regimenter der königlichen Garde und vier Linieninfanterieregimenter. Die Revolution von 1830 beendete die Präsenz der Schweizer Truppen im Dienst Frankreichs.
Die Organisation im Jahr 1806 umfasste insgesamt sechzehntausend Mann, dazu ein Bataillon aus dem Wallis und einem aus Neuenburg. Die Schweizer Truppen wurden von einem General der Schweizer kommandiert, zunächst von Marschall Lannes und dann von Marschall Berthier.
Das Leben auf dem Feldzug
Das Leben der Soldaten jener Zeit war hart und kaum nachzuvollziehen. Die weiten Strecken mussten grösstenteils zu Fuss zurückgelegt werden. Napoleon setzte dabei vor allem bei seinen Feldzügen auf Geschwindigkeit und Überraschung in seinen Kriegsstrategien. Seine Armee ernährte sich aus dem Land, was ihre Beweglichkeit erhöhen sollte. Die Eilmärsche und schlechtes Wetter machten oftmals die Versorgung schwierig, was zu Hunger und Krankheiten führte. Unter die Krankheiten fielen Fleckfieber, Wolhynischen- oder Schützengrabenfiebers (grasierte ebenfalls im 1. Weltkrieg in den Schützengräben), Typhus und die Ruhr. Der Grossteil der Erkrankungen wurden durch Läuse übertragen. Alleine beim Russlandfeldzug verlor Napoleon innerhalb von nur zwei Wochen 135.000 Mann.
Nach der Niederlage Napoleons bei der Völkerschlacht bei Leipzig im Dezember 1813 zogen Zehntausende Soldaten der verbündeten Armeen nach Westen. Am 20. Dezember 1813 sollen etwa 80.000 Soldaten durch Basel gezogen sein. Am 13. Januar 1814 überquerten die Monarchen Zar Alexander I., Kaiser Franz I. und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen hoch zu Ross die Rheinbrücke und quartierten sich in Basel ein. Etwa 32.000 Soldaten und eine österreichische Reservedivision wurden in der Stadt und Umgebung einquartiert. Die Überbelegung führte zu Krankheiten wie Fleckfieber, dem zahlreiche Soldaten und rund 800 Einwohner von Basel zum Opfer fielen, obwohl die Stadt damals nur etwa 16.000 bis 17.000 Einwohner hatte.
Die Lektion bietet die Möglichkeit, das Leben der einfachen Soldaten auf dem Feldzug aufzuzeigen. Ihre Nöte, Ängste und Hoffungen. Dazu werden anhand von historischen Artefaktenn, Materialien und Uniformen Schutz und Strategien erläutert.
Buchbar als Geschichtslektionen im Klassenzimmer oder als interaktiven Lernaktivität in historischem Umfeld.